Bozen • Burgeis • Glurns • Laas • Mals
Wildromantisch schlängelt sich das Vinschgau entlang der Esch von Meran
angefangen bis zum Rechenpass im Dreiländereck Italien, Österreich und
Schweiz. Nicht nur das Vinschgau selbst ist einen Besuch wert, sondern
gerade auch die vielen kleineren Täler, die links und rechts davon
abgehen.
In seinem
unteren Teil ist das Vinschgau noch ganz geprägt von der lieblichen
Umgebung des nahen Burggrafenamtes. Die Weinberge schmiegen sich sanft an
die Hänge und noch lässt das Tal nicht allzu viel von seinem späteren
hochalpinen Charakter erkennen. Die kleinen Städte Algund, Partschins,
Naturns und Latsch liegen im unteren Teil des Tales. Nach Naturns geht es
von Meran kommend rechts in das Schnallstal hinein. Über dem Eingang des
Tals hat der Extrembergsteiger und Autor Rheinhold Messner auf der Burg
Juval seinen Wohnsitz. Er kaufte vor einiger Zeit die teilweise zerfallene
Burg und richtete sie von Grund auf neu her.
Der
Mittlere Teil des Vinschgau erstreckt sich über die Orte Schlanders,
Schluderns und Glurns. Dieser Teil des Vinschgau steht ganz im Schatten
des mächtigen Ortlers. Das Ortlermassiv erhebt sich links des Haupttals
und beeindruckt den Betrachter schon von der Ferne. Wer einen näheren
Eindruck vom Ortlergebiet bekommen möchte, biegt vom Vinschgau kommend bei
dem kleinen Örtchen Prad in das Trafoier Tal ein. Mit dem Suldental
zusammen umschließen diese beiden Seitentäler des Vinschgaus das
Ortlergebit von Norden her. Das Trafoiertal führt schließlich zum
bekannten Stilfser Joch und von dort weiter in die Schweiz. Besonders
Sehenswert im Mittelvinschgau ist auch die Churburg oberhalb von
Schluderns. Die reichhaltige Waffenkammer und typische Burganlage ist für
Groß und Klein ein besonderes Erlebnis.
Nach
Glurns beginnt das Obervinschgau. Links geht es in das kleine Matscher
Tal, das zum Wandern und Bergsteigen einlädt. Das Vinschgau bekommt nun
endgültig einen raueren und hochalpinen Stil. Die Orte Mals, Laatsch,
Burgeis und schließlich Sankt Valentin führen zum Rechenpass. Selbst im
Hochsommer gibt die Landschaft einen Eindruck davon, wie hart das Leben
hier in früheren Zeiten gewesen sein muss. Umso erstaunlicher ist es, dass
sich in der Nähe von Burgeis die Klosterabtei Marienberg majestätisch mit
ihren breiten Mauern über das Tal erhebt. Die sehenswerte
Benediktinerabtei wurde um 1150 gegründet und bietet sich für einen kurzen
Besuch an. Kurz vor dem Reschenpass gibt es noch einen verwunderlichen
Anblick. Hier am Ende des Tals wurde nach der Reschenstausee angelegt.
Dabei mussten einige Dörfer den Wassermassen weichen. Aus der Mitte des
Sees ragt aber nach wie vor der Kirchturm des ehemaligen Dorfes Graun aus
dem Wasser. Ein verwunderlicher Anblick und letzter Gruß des Vinschgau.